Photographieren in freien künstlerischen Projekten bedeutet für mich, nicht die Wahrheit zu zeigen, sondern eine persönliche Haltung und Einstellung zur Welt zu vermitteln. Das ist zwar nie die Wahrheit, aber eine subjektive Sichtweise und, wenn man so will, meine subjektive Wahrheit.
Robert Häusser, neben Avedon eines meiner Vorbilder, schrieb uns Photographen ins Stammbuch: „Man muss das photographieren, was mit einem selbst zu tun hat, mit der eigenen Weltanschauung, was einen innerlich wirklich bewegt …“
Für meine freien Arbeiten benutze ich – auch als Ausgleich zur digitalen Auftragsphotographie – fast ausschließlich moderne, analoge Kameras vom Mittelformat bis zu großformatigen Fachkameras ab 4 x 5 inch bis 8 x 10 inch und arbeite die Handabzüge im eigenen Labor auf klassisches Silbergelatine- Barytpapier aus.
Oft werde ich gefragt, warum ich mir das Arbeiten mit schweren, analogen Großformatkameras „noch antue“, liefern doch moderne digitale Kamerasysteme bei vergleichsweise wenig Gewicht und Volumen hervorragende Ergebnisse. Das ist ohne Frage richtig, aber großformatige analoge Kameras zwingen mich zu einer konzentrierten und überlegten Arbeitsweise, eben WEIL die Systeme schwer und groß sind und die Arbeit immer ein Stativ erfordert. Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit der Perspektivkorrektur durch unabhängige Verstellungen von Objektiv- und Bildstandarte. Die großformatigen Negative bringen selbstredend einen überragenden Tonwertreichtum und eine hervorragende Bildschärfe mit sich. Weiter unten können Sie im Film sehen, wie ich mit einer modernen, analogen ARCA SWISS-Kamera im Negativformat 8 x 10 inch (20 x 25 cm) arbeite.